Doris Bistricky studierte Internationale Betriebswirtschaft an der Universität Wien sowie Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der Universität für Bodenkultur Wien. Die Jungunternehmerin arbeitete in Wiener Landschaftsarchitektur-Büros und machte sich mit ihrem erworbenen Know-how mit ihrer "Hofblüte" selbständig. In ihrer Arbeit lässt sie ihrer Kreativität freien Lauf und beglückt Freundinnen, Frauen, (Groß-)Mütter und Bräute mit ihren einzigartigen Straußkreationen.
Doris, seit wann genau bist du nun selbständig? Begonnen habe ich mit der Selbständigkeit im März 2019. Auf unserem Bauernhof kultiviere ich nachhaltig und saisonal Schnittblumen und stelle floristische Blumenarrangements her. Ich biete Workshops zum Binden von Blumen an und informiere Interessierte zum eigenen Anbau von Schnittblumen.
Was war für diesen Schritt ausschlaggebend? Ich hatte in mir schon lange den Wunsch, unseren landwirtschaftlichen Familienbetrieb auf eine Weise zu betreiben, in der ich Familie und meine Fähigkeiten optimal miteinander vereinbaren kann. Inspiriert wurde ich von anderen Blumenbäuerinnen, die den Prinzipien der „Slowflower-Bewegung“ folgen und nachhaltig Blumen kultivieren. Für mich war klar – ich arbeite nachhaltig - also frei von künstlichen Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln und halte mich an Bio-Standards. Ich verbinde die landwirtschaftliche und gärtnerische Arbeit mit meinen gestalterischen Interessen und mache mein Hobby zum Beruf.
Wie sieht dein Alltag in deinem Beruf aus? Einen klassischen Alltag gibt es nicht. Der Aufgabenbereich ist sehr vielseitig: von der Anzucht der Jungpflanzen, der Ernte der Schnittblumen, über intensive Gespräche mit Kunden beispielsweise Bräuten bis zur Gestaltung der Werkstücke - kein Tag gleicht dem anderen.
Beschreibe die Anfangsphase deiner Selbständigkeit, was ist dir besonders in Erinnerung geblieben? Die war sehr herausfordernd, da ich eine Vollblut-Quereinsteigerin bin. Ich besitze zwar das landwirtschaftliche und universitäre Hintergrundwissen. Im Bereich des Schnittblumenanbaus musste ich mir aber die Dinge von Grund auf erlernen. Das Lernen wird noch lange kein Ende nehmen.
Was liebst du an deiner Tätigkeit besonders? Ich bin tagtäglich im direkten Austausch mit der Natur und erlebe die Jahreszeiten unmittelbar. Da bin ich immer wieder überrascht, welche Fülle an blumigen Zutaten die Natur sogar diesen kargen Vorfrühling geboten hat. Die größte Freude für mich ist, wenn sich Kunden über einen Strauß freuen und Duft und Qualität der im Freiland gewachsenen Blüten schätzen.
Was möchtest du deinen Mitmenschen vermitteln? Dass jede Jahreszeit ihre wunderbare individuelle Pflanzenwelt besitzt. Bei uns wachsen wundervolle Blumen, die der jeweiligen Jahreszeit ihren besonderen Ausdruck verleihen. Dadurch wird unser Jahr facettenreich und bunt.
Danke für dieses Gespräch, liebe Doris.
Am 5. Juni findet nachmittags am Hammerschmiedhof bei Doris Bistricky ein Workshop "Grüne Kosmetik für den Sommer" statt. Ich führe durch den praktischen Teil dieses Workshops und stelle mit Doris und den Teilnehmerinnen Sonnenkosmetik her.
