Das chronische Erschöpfungssyndrom führt bei Betroffenen zu einer enormen Dauermüdigkeit. Die Mitochondrien, DIE Kraftwerke unserer Zellen, sind erschöpft. Und genauso spüren die Menschen diesen Energiemangel in sich. Alltägliche Gewohnheiten wie Einkäufe erledigen, Spaziergänge tätigen oder Freunde treffen und sich unterhalten stellen sich oftmals als enorme Kraftanstrengungen heraus. Es scheint unmöglich, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Unser Vagusnerv (der X. Hirnnerv) sorgt für die nötige Entspannung in uns. Es gilt, nach aktiven und aufregenden Momenten wieder zur Ruhe zu kommen. Auch für unsere Erholung ist der Vagusnerv unabdingbar. Mit seiner Hilfe normalisieren sich unser Herzschlag und unsere Atmung, weiten sich unsere Arterien, wird unsere Verdauung wieder aktiv. Dieser Nerv beeinflusst also unser parasympathisches Nervensystem und signalisiert: Wir sind in Sicherheit!
Wir moderne Menschen finden uns in einer sehr schnelllebigen Zeit wieder. Nachdem unsere evolutionäre Entwicklung in einer anderen Geschwindigkeit verläuft als der technische Fortschritt, ist unser Körper-Geist-Seele-System mit ständiger Überreizung konfrontiert: Der Stau auf der Straße, der schlecht gelaunte Vorgesetzte, die lange Einkaufsliste, die Dauerbeschallung im Supermarkt, die belastenden Umwelteinflüsse und vieles mehr. Der Sympathikus – unser Aktivnerv – ist im Dauereinsatz und der Vagusnerv kann den notwendigen körperlichen Ausgleich nur schwer herstellen.
Wie ist dies nun bei Betroffenen der chronischen Erschöpfung? Man möchte vielleicht meinen, dass diese Menschen gut erholt sein müssten, da sie oft lange Zeit im Bett verbringen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Denn der Vagusnerv ist aus irgendeinem Grund aus dem gesunden Gleichgewicht geraten und mit ihm die gesamt gesunde Körperbalance.
So wirken bereits kleinste belastende Einflüsse - ob Geräusche oder Helligkeit - überproportional stark ein. Und auch während der Schlafphase, wo der Vagusnerv aktiv sein sollte, hat es den Anschein, dass dieser Teil des Nervensystems einfach nicht zur Ruhe kommt. Irgendetwas ist passiert, wo der Vagusnerv seiner ureigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen kann.
Mein Tipp: Neben schulmedizinischen Maßnahmen eignet sich hier meine begleitende neurokinesiologische Entstressungstechnik. Denn in bewusst herbeigeführten Entspannungseinheiten kann der Vagusnerv aktiviert werden. Damit wird wieder Raum für Erholung und Regeneration geschaffen.