Die Heimat der Gelbwurz (Curcuma longa), wie Kurkuma auch genannt wird, ist Indien. Ebendort befindet sich auch das Hauptanbaugebiet, wo drei Viertel der Welternte von der ansässigen Bevölkerung verwertet werden. In der allseits bekannten Curry-Mischung ist Kurkuma darin ein Hauptbestandteil. Curcuma wird zudem als Färbemittel genutzt, der enthaltene sekundäre Pflanzenwirkstoff Curcumin findet sich in Lebensmitteln, Medikamenten und in Kosmetika wieder. Seit vielen hundert Jahren wird Kurkuma in der Traditionellen Indischen und Asiatischen Medizin genutzt..
Das Wirkspektrum von Kurkuma ist beachtlich, ist das Rhizom (der unterirdische Pflanzenteil) mit seinen wunderbaren Wirkstoffen doch ein Tausendsassa für unser aller Wohlbefinden. Das auf europäischer Ebene installierte Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) nennt die Verwendung der getrockneten Curcumawurzel bei Verbauungsbeschwerden, bei funktionellen Störungen des ableitenden Gallensystems und bei dyspeptischen Beschwerden. Andere Quellen erwähnen Curcumin im Zusammenhang mit Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, entzündlichen Darmerkrankungen, mit Arthrose-Beschwerden, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bei Autoimmunerkrankungen. Welche Besonderheiten sind Curcuma nun zuzurechnen:
Kurkuma wirkt antioxidativ und schützt uns folglich vor freien Radikalen. Freie Radikale sind sauerstoffhaltige Moleküle, die sich durch eine starke Instabilität bemerkbar machen. Da ihnen ein Elektron an der äußeren Molekülschicht fehlt, entreißen sie anderen Molekülen zur Vervollständigung ein negatives Teilchen, ein Elektron. Dieser Dominoeffekt des Elektronenraubs führt in unserem Körper zu Veränderungen durch oxidativen Stress. Dies können verschiedenen Schäden an unseren Zellstrukturen sein, wie etwa die Mutation an unserer Erbinformation oder Beeinträchtigungen unserer Zellmembran.
Kurkuma wirkt entzündungshemmend. Entzündungen sind im Körper grundsätzlich ein notwendiger Prozess. Bei einem normalen Entzündungsverlauf wie etwa nach Schnittverletzungen oder Insektenstichen sind Entzündungen eine natürliche und gewünschte Reaktion des Immunsystems. Die verschiedenen Komponenten des Immunsystems sorgen so für eine Versorgung des beeinträchtigen Gewebes und leiten die Heilung ein. Nun kann es durch verschiedene Faktoren zur Beeinträchtigung dieser Entzündungsprozesse kommen Auch kann es sein, dass der Körper körpereigene Strukturen als Fremdkörper einstuft und dadurch seine Abwehrmechanismen hochfährt, was eine chronische Entzündung zur Folge hat. Kurkuma hemmt verschiedene entzündungsfördernde Botenstoffe und kann so den Entzündungsverlauf positiv beeinflussen.
Kurkuma wirkt schmerzstillend. Das in Kurkuma enthaltene Curcumin besitzt mitunter eine schmerzstillende Wirkung. Zudem wird die Gelenkfunktion unterstützt, was insbesondere bei Arthrose von Vorteil ist.
Kurkuma wirkt immunstärkend. Die antioxidative Wirkung von Curcuma bewirkt eine Stärkung unseres Immunsystems und sorgt für einen passiven Zellschutz. Für virale, bakterielle Krankheitserreger aber auch für Parasiten wird es daher schwerer, die natürliche Zellbarriere zu umgehen.
Kurkuma wirkt antidepressiv. Zwar bedarf es noch weiterer Untersuchungen, um die Wirkung des Curcumins in diesem Zusammenhang zu klären. Es wird aber angenommen, dass Curcumin das Enzym Monoaminoxidase hemmt und dadurch die Botenstoffe Serotonin (unser Wohlfühlhormon) und Dopamin (unser Glückshormon) verlangsamt abgebaut werden.
Kurkuma wirkt angiogen und antiproliferativ. Bei in-vitro Versuchen mit Krebszellen (wie etwa Prostatakrebs) wurde festgestellt, da Kurkuma auf die Gefäßbildung negativ einwirkt, der Tumor kann daher nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden, die Bildung proentzündlicher Botenstoffe wird gehemmt. Entartete Zellen können nicht mehr wachsen. Dabei soll Curcumin zwischen gutartigen und bösartigen Zellen unterscheiden können.
Hinzugezogene Literaturquellen:
Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausman, Universitätksklinik Freiburg, "Kurkuma"
Mohebbati R, Anaeigoudari A, Khazdair MR, Endocrine Regulatoins, Vol. 51, No. 4, 220–228, 2017, "The effects of Curcuma longa and curcumin on reproductive systems"
Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann, Deutsche Zeitschrift für Onkologie, 2017 "Krebstherapie mit Kurkuma"
Disha Trivedi, Riya Jayapal Roja, Eva Künnemann: "Pflanzliche Heilmittel als mögliche alternative Therapie bei Arthritis"
URL: https://arzneipflanzenlexikon.info/kurkuma.php [01.05.2025]
URL: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-26-2018/gelbwurz-und-weihrauch-was-steckt-dahinter [01.05.2025]